Blue Lotus 3. Januar 2020
Blue Lotus lag friedlich da und die Kirschbäume standen in voller Blüte, was eigentlich ungewöhnlich für diese späte Jahreszeit war. Doch nicht hier in Blue Lotus der Hauptstadt der Foxtails wo die Krisch-Bäume das ganze Jahr über in voller Blüte stehen. Dennoch stand ein besonderes Ereignis bevor auf welches sich die Foxtails bereits das ganze Jahr über freuten. Das Frostblüten-Fest bahnte sich mit den ersten Vorzeichen an. Die ganze Stadt wurde geschmückt und bunte Lampions erleuchteten schon jetzt abends die Stadt, und hüllte sie in eine zauberhafte Atmosphäre. Stände wurden an den Straßenrändern aufgebaut und allerlei Schausteller strömten aus der ganzen Welt in die Stadt um ihre Waren an dem Fest-Abend anzupreisen. Das Leben wimmelte in den Straßen und auch die Cerneen hatten sich zu diesem besonderen Ereignis in Blue Lotus eingefunden.
Dann war es auch schon bald soweit und der Zeitpunkt, auf den alle warteten, war gekommen. Der Mond hüllte die Kirschblüten in ein eisiges blau und die ganze Stadt schien den Atem anzuhalten als sich der Zauber entfachte. Blue Lotus wurde in dieser Nacht nur von den zahllosen Lampions erhellt. Gefrorene Kirschblüten flogen von einem eisigen aber sanften Wind getragen durch die ganze Stadt und schließlich in den Himmel empor, oder bedeckte die Straßen der Stadt mit ihren Blütenblättern, wenn die gefrorenen Blüten durch die aufgehängten Lampions schmolzen und langsam auf die Gäste des Festes hinunter segelten. Musik spielte, es wurde getanzt und gelacht und gefeiert.
Unbemerkt von den Gästen des Festes stand ein Mädchen in einem schneeweißen Kleid auf einem der höchsten Dächer der Stadt und schaute nachdenklich hinunter auf die Festgemeinschaft. Nur leise hörte das Mädchen die Gespräche von den Straßen zu ihr nach oben dringen welche sich auf dem Weg längst zu einem einheitlichen Mengenrauschen verwoben. Ansonsten lag das Dach mit ihr Still und einsam dar. Ihre eiskalten tiefblauen Augen waren von einem traurigen fast ängstlichen Blick erfüllt. In ihrer rechten Hand hielt sie einen Speer, welcher mit der Spitze auf der Kante eines Dachziegels auflag.
Als sie sich von den festlichen Treiben unter ihr abwandte und langsam in Bewegung setzt begann der Speer den sie müde hinter sich her schleifte mit einem unschönen gerauscht über die Dachziegel zu kratzen. Fast wie ein leises Kratzen von Fingernägeln auf einer Tafel durchzog das Geräusch die Stille des Daches. Und dann richtete das Mädchen den Blick hinauf zum blauen Mond und fing leise an zu Singen.
if you are lost in your way
deep in an awesome story
don’t be in doubt and stray
cling to your lonesome folly
now you’re too close to the pain
let all the rain go further
come back and kiss me in vain
mother oh do not bother
hear the chorus of pain
taking you back to proper ways
it’s so easy to find
if you could remind me
now you are lost in your way
deep in an awesome story
so I will find you again
kiss you for lonesome folly
mit dem Letzten Ton rann ihr auch eine letzte Träne über die Wange hinunter bis zum Kinn wo sie sich löste und auf das Dach fiel. Dort gefror sie sofort zu einer Eisblume genau wie die anderen Tränen, welche das Mädchen hinter sich auf das Dach geweint hatte. Die Spur aus Eis zog sich von der Stelle wo sie die Menge beobachtet hatte bis zum Giebel wo sie nun Stand immer noch den Blick hinauf in das klare Blau des Mondes und den Sternenhimmel über ihr gerichtet.
Dann explodierte die Stille der Nacht in violetten Wirbeln zwischen der Festgemeinschaft auf den Straßen von Blue Lotus. Angsterfüllt stoben die Foxtails und anderen Völker auseinander. Dann keine drei Sekunden später lag die Stadt in einer gespenstischen Stille dar. Die Wirbel waren überall dort aufgetaucht wo Cerneen gestanden haben. Alle Cerneen waren wie aus dem Nichts verschwunden. Scheinbar in diesen Wirbeln explodiert oder zumindest von ihnen eingesaugt.
Alle schauten sich verwirrt und alarmiert um als sie begriffen was gerade geschehen war. Wachen wurden ausgesandt, um die Stadt zu durchsuchen und die Bevölkerung in Sicherheit zu bringen falls weitere solcher Wirbel auftauchen sollten. Einige Schauten auch hinauf zu den Dächern der Stadt, welche in der Dunkelheit lagen. Doch selbst das wachsamste Auge hätte nichts erkennen können. Von dem Mädchen fehlte jede Spur. Einzig die Frostblüten ihrer Tränen blieben dort auf dem Dach zurück wo das Mädchen sie vergossen hatte…
Dunkelheit umgibt dich als du die Augen öffnest. Gerade eben hattest du dich noch in guter Laune und guter Gesellschaft in Blue Lotus aufgehalten, doch nun warst du an einem völlig anderen Ort.
Als du zu dir kommst bemerkst du, dass du nicht allein bist. Um dich herum befinden sich noch andere Cerneen. Deine Begleiter, Gefährten und Freunde welche mit dir bereits durch mehrere Abenteuer gegangen sind. Sie alle wirken genauso verwirrt wie du selbst ihr befindet euch in dem Foyer einer alten Villa wie es den Anschein hat. Hinte euch liegt eine Riesige Eingangstür.
Als einer deiner Begleiter versucht die Tür zu öffnen stellt ihr fest das sie verriegelt ist und sich auch gewaltsam nicht zu öffnen scheint. Ihr seid fürs erste in der Villa gefangen. Vor euch liegt eine weiter Tür, welche in den unteren Teil der Villa zu führen scheint während je eine Treppe Rechts und Links davon in den ersten Stock führen. Links und rechts neben der Tür im Erdgeschoss befindet sich je ein Wirbel aus Energie. Der Wirbel links neben der Tür scheint aus purem Licht und strahlt golden gelb. Der Wirbel rechts neben der Tür hingegen scheint alles Licht zu absorbieren und ist Pechschwarz wie ein Schatten.
Eine Stimme aus dem Off bricht das Schweigen und fragt euch: „Was wollt ihr tun?“