Ein neuer Freund

Lidorel saß am Wegesrand im Blutroten Wald unter einem der zahlreichen Bäume und machte eine Pause. Der Wanderer hatte bereits ein gutes Stück geschafft und seiner Meinung nach eine Mahlzeit mehr als verdient. Während des Essens schaute der junge Halbelb hinauf in das Blätterdach und genoss das flüstern des Windes, welches die Baum-Kronen sanft hin und her wiegte. Doch plötzlich zerriss ein Wiehern die Ruhe des Waldes und Lidorel horchte auf. Er hörte wie Hufgeräusche aus Süden den Weg entlang auf ihn zukamen. Kurz überlegte er ob es besser wäre sich zu verstecken um ungesehen zu bleiben doch dann entschied er sich dazu seine Waffe zu ziehen. Bereit für einen Kampf positionierte sich Lidorel an einer Seite des Weges, den Speer den er bei sich trug in Richtung der Huf-Geräusche gerichtet. Jetzt sah er das Pferd welches wie von Cernunnos selbst gejagt um die nächste Biegung geprescht kam. Verfolgt wurde das Tier tatsächlich. Allerdings nicht von Cernunnos sondern von 4 Kobolden die eine auffällige Sternenhimmel ähnliche Erscheinung hatten. Als das braune Pferd auf Lidorel zu geprescht kam sah er die Panik im Blick des Tieres. Er verließ seine kampfbereite Position und als das Pferd an ihm vorbei ritt schwang er sich mit einer Flinkheit und Eleganz auf das Pferd wie es selbst für einen Halbelb nicht üblich war. Rückwärts sitzend fand er im Sattel des herrenlosen Tieres halt und richtete erneut seinen Speer gegen nun auch seine Verfolger. Nach und nach versuchten die Kobolde Lidorel und seinen neuen Freund zu attakieren doch mit schnellen Stichen sorgte Lidorel dafür, dass sie alle nach einander fielen ohne das auch nur einer von ihnen das Pferd oder ihn verletzen konnte. Als die Gefahr vorüber war sprang Lidorel in vollem Galopp von dem Pferd ab und ließ es weiter Richtung Norden reiten. Langsam schien sich auch das Pferd zu beruhigen welches zu begreifen schien das von Lidorel keine Gefahr für es ausgehen würde. Dennoch lief es weiter und wollte immer noch nicht vollständig anhalten. Lidorel winkte seinem Schützling noch nach da war es jedoch schon um die nächste Biegung verschwunden. Genauso schnell wie die Begegnung begonnen hatte war sie nun vorbei. Kopfschüttelnd machte sich Lidorel auf den Weg zurück zu seinen Sachen. Nach einigen Minuten kam er wieder an dem Baum an wo er seine Tasche hatte liegen lassen. In Ruhe sammelte er alles zusammen und verstaute es in dem Wanderrucksack. Gerade als er die Schnallen von dem Rucksack zumachte stieß ihn etwas von hinten an. Er taumelte etwas unbeholfen nach vorne bekam sich aber gefangen. Als er sich umdrehte sah er geradewegs dem Pferd in die Augen welches er soeben vor den Kobolden gerettet hatte. Lächelnd wandte er sich wieder seinem Rucksack zu und sagte: „mal schauen ob wir noch einen Apfel für dich haben mein Freund.“ Es schien so als hätte er einen neuen Begleiter für seine Reisen gefunden…

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